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Pressemitteilung

Unterschätzung der Strombedarfsentwicklung verkennt Wachstum, Innovation und Elektrifizierung der Sektoren

3. April 2025

Eine Studie des Beratungsunternehmens Aurora Energy Research untersucht Möglichkeiten der Reduzierung der volkswirtschaftlichen Kosten bei der Transformation des Energiesystems. Die Studie fußt dabei u.a. auf einem weniger stark anwachsenden Strombedarf als ursprünglich erwartet, dimensioniert das System kleiner und setzt auf ein geringeres Nachfragewachstum. Der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) hatte kürzlich in einer Kurzstudie einen weiter wachsenden Strombedarf prognostiziert. BEE-Präsidentin Simone Peter weist die Annahme eines dauerhaft niedrigeren Strombedarfs deshalb klar zurück.

Die Studie von Aurora Energy Research fußt auf der irrigen Annahme, dass man die Ziele für PV, Offshore-Wind, Elektrolyseure und Batterien herabsetzen könne und damit Kosten spare,“ so Peter. Dabei zeigten das europäische Ausland und die globale Entwicklung, dass in diese Technologien massiv investiert werde.

Zudem würden geo- und sicherheitspolitische Aspekte ausgeblendet und neue Importabhängigkeiten riskiert, die den europäischen Resilienzbemühungen zuwiderlaufen. „Diese Studie ist ungeeignet, um eine nach vorne gerichtete Wirtschafts- und Energiepolitik eines prosperierenden Industriestandorts zu gestalten”, so Peter. In Folge falscher Prämissen auch den Ausbau der Erneuerbaren Energien drosseln zu wollen, könne zu Energieknappheit und industriellen Verwerfungen bei Zulieferern und Herstellern auf allen Wertschöpfungsstufen führen. „Die Kappung von Ausbauzielen für die Photovoltaik und Offshore-Windenergie sowie die starke Begrenzung heimischer Elektrolyse sind für ein ambitioniertes Industrieland wie Deutschland völlig deplatziert. Wir brauchen jede Kilowattstunde des kostbaren Ökostroms für unsere wirtschaftliche Entwicklung und die dauerhafte Bezahlbarkeit von Energie,“ so Peter.

Blauer Wasserstoff, der auf fossilem Erdgas basiere, könne auch keine Alternative zu heimischem Grünen Wasserstoff sein. Der starke Zubau von Wind und PV führe zu deutlich wachsenden Produktionsspitzen, die mit wachsender Flexibilität, u.a. durch die H2-Produktion, system- und netzdienlich ausgeglichen werden können. Auch erwachsen hierdurch wirtschaftliche Vorteile, wie die Studie des Wuppertal Instituts für den LEE NRW gezeigt haben. „Die fossile Kostenkrise durch Erdgasknappheit hat die Folgen der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern gezeigt. Gleichzeitig braucht das Wertschöpfungsnetzwerk der Erneuerbaren Branchen solide Planbarkeit entlang von festen Zielen und damit auch Investitionssicherheit. Die Forderung nach einer Anpassung der Ausbauziele erreicht genau das Gegenteil,“ so Peter. „Nur weitreichende Investitionen in den Ausbau der Erneuerbaren Energien und die Flexibilisierung im Stromsystem sichern eine resiliente und kostengünstige Versorgung mit Energie und Molekülen sowie das Erreichen der Klimaziele,” so Peter abschließend.

 

 

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Ansprechpartner*in

Frank Grüneisen
Bundesverband Erneuerbare Energie e.V.
Pressesprecher


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