Die Digitalisierung ist ein derzeit noch vernachlässigter Aspekt der Energiewende. Studien zeigen, dass ein großer Teil der für die Erreichung der Klimaziele notwendigen CO₂-Einsparungen durch die Anreicherung nachhaltiger Technologien mit smarten, digitalen Lösungen erzielt werden kann.
Durch eine digitale Steuerung können die Energiesysteme effizienter arbeiten und stärker vernetzt werden. Nur wenn auch die digitalen Komponenten der Sektorenkopplung berücksichtigt werden, ist es möglich, die verfügbaren Ressourcen je nach aktueller Erzeugung, Speicherkapazität und Bedarf sinnvoll zu leiten. Intelligente Stromproduktion und -nutzung in Wohnhäusern kann wirtschaftlich kostengünstig sein und netzdienliches Verhalten von Verbrauchern fördern, zum Beispiel die intelligente Nutzung von Haushaltsgeräten zu günstigen Stromtarifzeiten.
Viele Akteure der Energiewirtschaft sind dabei technisch bereits weit fortgeschritten und könnten sofort dezentrale Flexibilitäten anbieten, die das Stromnetz stabilisiert. Um dies allerdings deutschlandweit und außerhalb einzelner Projektregionen umzusetzen, bedarf es dringend einer ambitionierten Strategie der Bundesregierung, die entsprechende Anreize setzt.