Frauen sind in der Energiewirtschaft weltweit unterrepräsentiert, besonders in Entscheidungspositionen oder technischen Bereichen: 78 Prozent der Beschäftigten im traditionellen Energiesektor und 68 Prozent im Bereich der Erneuerbaren Energien sind Männer.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) setzt sich für die Gleichstellung der Geschlechter im Energiesektor ein. Dazu hat es die Kommunikationskampagne „Women Energize Women“ ins Leben gerufen. Die gleichnamige Konferenz in München ist Teil dieser Kampagne.
Für das BMWK und die Ausrichtenden der Konferenz – die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) und der Bundesverband Solarwirtschaft e. V. (BSW-Solar) – ist Geschlechtergleichstellung im Energiesektor ein zentraler Faktor, um das gesamte Potenzial der Erneuerbaren Energien auszuschöpfen und die Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen. Sie alle fördern die Gleichstellung und Gleichberechtigung der Geschlechter in ihrer täglichen Arbeit.
Birgit Schwenk, Leiterin der Klimaschutzabteilung im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK): „Die Bedeutung von Frauen, die den Wandel im Energiebereich auf nationaler und internationaler Ebene vorantreiben, wurde lange Zeit unterschätzt. Da sie die Hälfte der Bevölkerung und der Energieverbraucher:innen ausmachen, ist es keine Option mehr, die Bedürfnisse, Perspektiven und das Wissen von Frauen zu ignorieren. Wir können es uns nicht leisten, dieses enorme Potenzial für die Transformation des globalen Energiesystems nicht zu nutzen. Stattdessen ist es notwendig, die Barrieren zu beseitigen, die die berufliche Entwicklung von Frauen behindern, und ihren Stimmen in den internationalen Foren Gehör zu verschaffen".
Ingrid-Gabriela Hoven, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, eine der beiden durchführenden Organisationen der Konferenz: „Für die Energiewende weltweit brauchen wir mehr Mitsprache von Frauen. Als GIZ setzen wir uns dafür ein und unterstützen Frauen beispielsweise über die bilateralen Energiepartnerschaften dabei, Führungspositionen im Sektor Erneuerbare Energien einzunehmen. Mit der Konferenz heute wollen wir Frauen inspirieren, motivieren und miteinander vernetzen, so dass sie ihre Expertise im Energiesektor einbringen und den Wandel vorantreiben“.
Dr. Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbandes Erneuerbare Energien: „Die Energiewende muss aufgrund der fortschreitenden Klima-, aber auch der Versorgungs- und Kostenkrise der fossilen Energien global beschleunigt werden. Hierfür müssen die Rahmenbedingungen für den Ausbau der Erneuerbaren Energien als vielfältige und kostengünstige Bürger:innenenergien mit Strategien zur Förderung von Geschlechtervielfalt und Geschlechtergerechtigkeit verbunden werden. Deshalb sind wir sehr froh, die allererste ‚Women Energize Women‘-Konferenz 2022 in München ausrichten zu dürfen“.
Die Organisatorinnen freuen sich besonders, dass Arielle Ben-Hur, Inclusivity Lead, Global Platform for Action (GPA) on Sustainable Energy in Displacement Settings (Globale Aktionsplattform für nachhaltige Energie in Vertreibungssituationen), UNITAR, die Ergebnisse des ersten Berichts zum Stand des humanitären Energiesektors vorstellt. Der Zugang zu nachhaltiger und sauberer Energie kann Vertriebenen und ihren Gastgebern erhebliche Vorteile in den Bereichen Gleichstellung der Geschlechter, Ernährungssicherheit, Wasser, Sanitärversorgung, Gesundheit, Bildung, Lebensunterhalt, Konnektivität und Umweltschutz bringen. Mehr Informationen darüber, wie nachhaltige und moderne Energiedienstleistungen das Leben von vertriebenen Frauen beeinflussen können, liefert folgende Mitteilung der GPA. Der Bericht über den Stand des humanitären Energiesektors wird offiziell am 17.05.2022 auf der Konferenz über humanitäre Energie in Kigali, Ruanda, veröffentlicht. Der Bericht wird ab 17. Mai unter humanitarianenergy.org zu finden sein.
„Women Energize Women“ wird im Auftrag des BMWK umgesetzt und richtet sich an Frauen in aller Welt, legt aber besonderes Augenmerk auf Entwicklungs- und Schwellenländer, mit denen Deutschland Energiepartnerschaften geschlossen hat. Dazu gehören vor allem Algerien, Brasilien, Chile, China, Äthiopien, Indien, Jordanien, Mexiko, Marokko, Südafrika und Tunesien. Die Energiepartnerschaften und Energiedialoge mit mehr als 20 Partnerländern sind ein zentrales Instrument der Energieaußenpolitik des Bundesministeriums. Sie bilden ein globales, stetig wachsendes und wertvolles Netzwerk, das Deutschland mit Ländern verbindet, die eine Transformation ihrer Energiesysteme anstreben.
Mehr zu der Konferenz und der Kampagne: https://www.womenenergize.org/
Die „Women Energize Women“-Konferenz findet am 12. Mai von 10:30–18:00 CEST im ICM Internationalen Kongress Center der Messe München in Raum 13a im Rahmen der The Smarter E 2022 statt.
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