Zusammenfassung
Wie viel Energie und CO2eq können beim Austausch alter Heizkessel durch neue Brennwertkessel eingespart werden?
In der öffentlichen Diskussion werden Einsparungen von 30 % in den Raum gestellt, wenn der alte Heizkessel durch eine neue Brennwertheizung ersetzt wird. Bei genauer Betrachtung in den Berechnungen nach DIN V 18599 ergibt sich ein differenziertes Bild:
- Die typischen Einsparungen rein durch den Tausch eines 20 Jahre alten Heizkessels variieren zwischen zwei und 15 %, je nach ausgetauschtem Kessel.
- Bei fachgerecht durchgeführter Maßnahmen an der Peripherie können bis zu 12 % eingespart werden.
- In den meisten Fällen werden durch Maßnahmen an der Peripherie (hydraulischer Abgleich, effiziente Pumpen und Regelungstechnik) höhere Einsparungen als durch den Kesseltausch erzielt.
- Die Einsparungen in der Peripherie sind nicht zwingend mit dem Kesseltausch verbunden, dieses Potenzial könnte auch unabhängig gehoben werden.
- Unter der Prämisse, dass weit überwiegend nicht Konstant-, sondern Niedertemperaturkessel – und in Zukunft immer mehr bestehende Brennwertkessel – ersetzt werden, liegen die gewichteten Einsparungen beim Austausch rein durch neue Brennwertkessel eher im Bereich um 10 %.
- Bei Nichtwohngebäuden ist der Energiebedarf, der nicht für Heizung und Warmwasser benötigt wird, in der Regel deutlich höher als bei Wohngebäuden; deshalb spielt hier die Einsparung durch den Kesseltausch eine kleinere Rolle bezogen auf den gesamten Energiebedarf des Gebäudes.
- Eine Umstellung auf Erneuerbare Energien hätte deutlich größere CO2- Minderungseffekte als ein Austausch alter gegen neue fossil befeuerte Kessel.
- Die Untersuchungsergebnisse decken sich gut mit Untersuchungen im Realbetrieb.