„Die vorliegende Analyse zeigt deutlich, dass wir mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energien derzeit nicht schnell genug vorankommen und auf ein deutliches Ausbaudelta zusteuern. Hinsichtlich der zukünftigen Strombedarfe legt der BDEW sogar eine unrealistisch konservative Schätzung an. Der tatsächliche Zubaubedarf Erneuerbarer Energien könnte angesichts der großen Nachfrage nach CO2-freiem Strom aus der deutschen Industrie sowie perspektivisch aus den Sektoren Verkehr und Wärme noch deutlich stärker steigen.
Das haben wir in unserem BEE-Szenario 2030 verständlich dargelegt.
Vor dem Hintergrund dieser Strombedarfe sind Zubaudeckel für die Bereiche Offshore-Wind und Photovoltaik selbstverständlich nicht mehr zeitgemäß. Die CDU-Parteivorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer hat gerade gestern davon gesprochen, dass beim Klimaschutz „einiges liegen geblieben“ sei und die Regierungskoalition nun „über den Sommer nachsitzen“ müsse. Die ersten Pflichtaufgaben während dieser Überstunden bestehen sicherlich in der Anhebung des 15-GW-Deckels für Wind auf See auf 20 GW bis 2030 sowie in der Abschaffung des 52-GW-Deckels für PV-Anlagen außerhalb des Ausschreibungsregimes. Zudem muss eine Stärkung des gewerblichen solaren Eigenverbrauchs angereizt werden, damit die Energiewende auch in den Städten Fortschritte machen kann.
Klar muss aber auch sein, dass nur solche Szenarien zur Erreichung des 65%-Ziels führen können, in denen die Erneuerbaren in einem breiten Mix aus Wind Onshore und Offshore, Photovoltaik und Bioenergie ausgebaut werden. Die verschiedenen Energieträger dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Der zweifelsohne dringend notwendige Zubau von PV ist ebenso erforderlich, wie ein dynamisierter, bundesweiter Ausbau von Windenergie an Land. Bei der Bioenergie ist ein Stabilisierungspfad erforderlich, um den Rückbau von Biogasanlagen abzubremsen. Nur mit allen Energieträgern gemeinsam bleiben 65 Prozent Erneuerbare bis 2030 möglich und die Energiewende so ein langfristiges Erfolgsmodell für Klima, Wirtschaft und Wertschöpfung im ländlichen Raum.“ Weiterführende Informationen
Als Dachverband vereint der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) Fachverbände und Landesorganisationen, Unternehmen und Vereine aller Sparten und Anwendungsbereiche der Erneuerbaren Energien in Deutschland. Bei seiner inhaltlichen Arbeit deckt der BEE Themen rund um die Energieerzeugung, die Übertragung über Netz-Infrastrukturen, sowie den Energieverbrauch ab. Der BEE ist als zentrale Plattform aller Akteur:innen der gesamten modernen Energiewirtschaft die wesentliche Anlaufstelle für Politik, Medien und Gesellschaft.
Unser Ziel: 100 Prozent Erneuerbare Energie in den Bereichen Strom, Wärme und Mobilität.
Im Zuge der Ausgestaltung der EU-Taxonomie zeichnet sich ab, dass Erdgas und Kernkraft zukünftig als nachhaltig eingestuft werden könnten. Der…
Der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) stellt seine Forderungen für die nächste Legislatur in der kommenden Woche vor, um die im…
Das im Dezember beschlossene Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) erfuhr kurzfristig weitreichende Änderungen des Ausschreibungsdesigns zum Nachteil…