„Für das Ziel der Treibhausgasneutralität bis 2050 muss selbstverständlich auch das Gasnetz treibhausgasneutral werden. Das heißt, mittelfristig muss der Umstieg von Erdgas und LNG auf Biomethan und andere Erneuerbare Gase gelingen. Im Vergleich zum Stromsektor, wo heute bereits über 40 Prozent der Erzeugung Erneuerbar stattfindet, hinkt der Gassektor auf dem Pfad zur Dekarbonisierung noch deutlich hinterher.
Vor diesem Hintergrund ist es bemerkenswert, dass die Branche von sich aus politische Reformen anschiebt und einfordert. Die Initiative der Thüga ist endlich ein konkreter Vorschlag für die Umstellung von klimaschädlichem Erdgas auf klimaneutrale Erneuerbare Gase. Bisher kamen aus der Gaswirtschaft eher allgemeine Bekenntnisse. Dieser Vorschlag sollte deshalb jetzt intensiv diskutiert werden“, kommentiert Dr. Simone Peter den Vorstoß der Stadtwerkegruppe.
Ähnliche Quotenlösungen für einen grünen Gasmarkt in Deutschland hatten bereits verschiedene Verbände und Think-Tanks ins Gespräch gebracht. Neben der Quotenlösung will die Stadtwerke-Initiative verstärkt auf Wasserstoff aus Power-to-Gas-Anlagen setzen. In den kommenden fünf Jahren sollen fünf Gigawatt Power-to-X-Leistung installiert werden, bis 2030 sogar 15 Gigawatt.
„Sicher ist, dass die Gaswirtschaft jetzt schnell einen politischen Startschuss braucht, der langfristige Investitionen in klimaschonende Technologien wirksam anreizt. Ein großer Teil der 25%-Quote bis 2030 würde weiterhin durch verlässlich erzeugbares Biomethan gedeckt, aber auch die Power-to-Gas-Technologie bietet vielfältige Chancen für die Sektoren Industrie, Wärme und Verkehr. Deshalb müssen beide Technologien nebeneinander wachsen und Synergieeffekte genutzt werden.
In jedem Fall ist klar, dass die Erneuerbaren Energien die Grundlage für sämtliche Dekarbonisierungsanstrengungen im Gasbereich sind. Angesichts der neuen Bereitschaft vieler Stadtwerke, Unternehmen und Industriezweige, jetzt in klimaschonende Technologien zu investieren, muss die Bundesregierung nun endlich handeln. Dabei ist sicherzustellen, dass die Erneuerbaren-Ziele im Strombereich von 65% bis 2030 mindestens eingehalten, aber besser noch übertroffen werden, damit auch die notwendigen Bedarfe im Bereich Power-to-Gas gedeckt werden können“, so Dr. Simone Peter weiter.
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