Die kommenden Jahre werden den Wirtschaftsstandort Deutschland und die nächste Bundesregierung vor strukturelle Herausforderungen stellen. Während zur Bewältigung der ökonomischen Auswirkungen der Corona-Pandemie enorme Anstrengungen erforderlich sind, manifestieren sich die mit der Bekämpfung des menschengemachten Klimawandels verbunden Aufgaben. Dabei bleiben die Aus- und Nachwirkungen dieser beiden Krisen insbesondere auf Beschäftigungsperspektiven und die wirtschaftliche Entwicklung in unserem Land und in Europa nur schwer absehbar.
Doch jede Krise birgt Chancen. Daher gilt es jetzt, sich in Deutschland und Europa auf den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Neustart vorzubereiten. Die volkswirtschaftliche Transformation in Richtung Nachhaltigkeit adressiert nicht nur den Klimaschutz, sondern fördert gleichermaßen Innovation, Wachstum sowie Beschäftigung und damit schlussendlich Zukunftssicherheit für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Eine beschleunigte Energiewende ist das zentrale Projekt auf dem Weg zu einer klimaneutralen Wirtschaft und Voraussetzung, um der ökologischen Modernisierung unserer Industrie und Gesellschaft einen Schub zu verleihen.
Damit dies gelingt, braucht es für Deutschland ein ganzheitliches Konzept, das ambitionierte Ziele des Klimaschutzes in konkrete Maßnahmen übersetzt und so die notwendige Transformation ermöglicht. Nie war die Chance größer das Zusammenspiel von Nachhaltigkeit und wirtschaftlichem Aufschwung zu nutzen, um den Wohlstand von Morgen sicherzustellen und damit den Erhalt unserer Sozialsysteme und guter Arbeit zu gewährleisten. Das wird die zentrale Aufgabe in der nächsten Legislaturperiode sein.
Der Beschluss des Bundesverfassungsgerichts und die damit verbundenen Auswirkungen auf Deutschlands Klimaschutzambitionen sind ein historischer Wendepunkt. Nie wurde eine künftige Bundesregierung deutlicher in die Verantwortung genommen nun auch konkrete Maßnahmen folgen zu lassen. Anspruchsvolle Klimaziele haben Folgen auf Beschäftigung und die Wirtschaftsstruktur. Doch die Sicherung natürlicher Lebensgrundlagen und der Erhalt von Wohlstand und Beschäftigung sind kein Gegensatz. Politisches Handeln muss deshalb nachvollziehbare Wege zur Realisierung dieser Ziele aufzeigen und vor allem durch eine tragfähige Industrie-, und Energiepolitik den erforderlichen Wandel unterstützen. Die nächsten vier Jahre sind entscheidend.
Der globale Wettlauf um die Technologieführerschaft beim Klimaschutz und in den dekarbonisierten Märkten der Zukunft hat bereits begonnen. Doch den deutschen Industrieunternehmen fehlen weiterhin verlässliche Rahmenbedingungen, um in großem Maßstab in klimaneutrale Technologien zu investieren. Was es in der kommenden Legislaturperiode braucht ist ein Maßnahmenprogramm, das die Wirtschaft bei der ökologischen Transformation unterstützt. Die unterzeichnenden Verbände unterstreichen, dass ein solches Programm für den Wirtschaftsstandort Deutschland allem voran den Ausbau der Erneuerbaren Energien massiv beschleunigen muss. Der schnellere Ausbau der Erneuerbaren Energien ist nicht nur der Schlüssel zur Erreichung der klimapolitischen Ziele, er ist Voraussetzung für das notwendige Modernisierungsprogramm des Industrie-Standorts Deutschland. Die Unternehmen in Deutschland stehen nicht nur hinter der Energiewende, sondern sie brauchen die Erneuerbaren Energien schnell, verlässlich und investitionssicher.
Wir fordern von der nächsten Bundesregierung:
Der Erfolg deutscher Unternehmen im internationalen Wettbewerb und auf den Märkten der Zukunft stützt sich auf erstklassig ausgebildete und motivierte Beschäftigte. Ebenso wichtig ist ein gutes betriebliches Miteinander. Bedingt durch die Pandemie werden die ohnehin rasanten Veränderungen unserer Arbeitswelt sogar noch befeuert. Die Transformation betrifft die verschiedenen Branchen und Unternehmen in unterschiedlichem Maße. Während an einigen Stellen Arbeitsplätze wegfallen, werden an anderer Stelle neue Geschäftsmodelle mit neuen Produkten, Produktionsprozessen und Wertschöpfungsketten entstehen. Umso wichtiger ist die Ausrichtung des Arbeitsmarktes auf die Herausforderungen der Zukunft, um sichere und gute Arbeitsplätze zu schaffen, die ein selbstbestimmtes Leben und verlässliche Perspektiven ermöglichen. Die Energiewende eröffnet dabei viele Potenziale.
Innovative Entwicklungen im Bereich der CO2-freien Stromerzeugung, erneuerbarer Wärme und nachhaltiger Mobilität bilden schon heute ein stabiles Rückgrat der mittelständisch sowie industriell geprägten Arbeitsplatzstruktur in unserem Land. Doch klar ist: Die Anforderungen an Berufe und Tätigkeiten verändern sich, während der Fachkräftemangel die Unternehmen längst vor enorme Herausforderungen stellt. Die Transformation der weltweiten Energiesysteme erfordert neue Qualifikationsprofile und Investitionen in Forschung und Entwicklung. Um auch langfristig gut für die Transformation, die Arbeit und Aufgaben der Zukunft aufgestellt zu sein, braucht es nicht nur eine Weiterbildungsoffensive, sondern ebenso eine tragfähige Weiterentwicklung der universitären und betrieblichen Ausbildung, die dem Fachkräftemangel effektiv und nachhaltig entgegenwirkt. Dabei kommt es auch auf das bewährte Miteinander der Sozialpartner und Mitbestimmungsstrukturen in den Betrieben sowie investitions- und beschäftigungsfreundliche Rahmenbedingungen in Deutschland an.
Wir fordern von der nächsten Bundesregierung:
Wir fordern von der nächsten Bundesregierung:
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