„Die Bundesregierung definiert im Klimaschutzprogramm 2030 eine bestimmte Erneuerbare-Energien-Menge für das Jahr 2030 als 65-%-Anteil, mit der die Sektorenziele des Klimaschutzgesetzes erreicht werden sollen. Systematisch unterschätzt sie dabei den durch Sektorenkopplung und Nachfrage aus der Industrie wachsenden Bedarf an Erneuerbaren Strom. Effizienz ist und bleibt notwendig, wird aber derart niedrige Verbräuche nicht erzielen“, so Peter. „Der BEE fordert, den Strombedarf 2030 realistisch einzuschätzen.“ Ausgehend von der Annahme, dass die Treibhausgasminderung in den Sektoren für die Einhaltung der Klimaziele erreicht werden müsse, zeige der BEE in seinem Szenario 2030 auf, welcher zusätzliche Strombedarf entstehe, auch wenn Effizienzerfolge genauso berücksichtigt würden wie wegfallende Eigenverbräuche fossiler Kraftwerke. „Zwischen den fiktiven Annahmen der Bundesregierung und unseren soliden Berechnungen klafft eine Ökostromlücke von ca. 100 Terawattstunden (TWh). Angesichts dieser Zahlen muss die Bundesregierung nachsteuern!“, forderte Peter.
Der BEE zeigt auf, dass im Jahr 2030 realistisch mit einem Bruttostromverbrauch in Höhe von 740 TWh zu rechnen ist. Gegenüber 2018 wäre dies ein zusätzlicher Bedarf von circa 150 TWh. Bei einem Anteil Erneuerbarer Energien von 65 Prozent im Jahr 2030 entspricht das 481 TWh. „Dafür braucht es jetzt ein klares Zeit- und Mengengerüst mit technologiespezifischen Ausbaupfaden, die Planungssicherheit herstellen und den Ausbau von Erneuerbaren Energien absichern.“
Peter warnte davor, über falsche Stromverbrauchszahlen und eine Debatte um riesige Energieimporte den notwendigen Ausbau Erneuerbarer Energien im eigenen Land kleinzureden. „Es braucht realistische Prämissen zum Energiebedarf der Zukunft, eine breite Debatte über die Chancen der regionalen, bürgernahen und sicheren Energieversorgung auf Basis Erneuerbarer Energien sowie den ambitionierten Zubau in allen Bundesländern über alle Erneuerbare-Energien-Sparten hinweg. Nur dieser Dreiklang bringt uns klima- und industriepolitisch auf die Erfolgsspur zurück. Die Bundesregierung muss jetzt handeln, um heimische Wertschöpfung zu sichern und ihren Klimaschutzbeitrag zu liefern!“
Als Dachverband vereint der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) Fachverbände und Landesorganisationen, Unternehmen und Vereine aller Sparten und Anwendungsbereiche der Erneuerbaren Energien in Deutschland. Bei seiner inhaltlichen Arbeit deckt der BEE Themen rund um die Energieerzeugung, die Übertragung über Netz-Infrastrukturen, sowie den Energieverbrauch ab. Der BEE ist als zentrale Plattform aller Akteur:innen der gesamten modernen Energiewirtschaft die wesentliche Anlaufstelle für Politik, Medien und Gesellschaft.
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