Auch wenn COVID-19 zu etwa zwei Dritteln den zu erwartenden Anstieg der EEG-Umlage ausmache, sei ein Drittel auf Entwicklungen zurückzuführen, die auch unabhängig von Corona stattgefunden hätten. So sei ein Teil des Preisverfalls der Energierohstoffpreise bereits vor Corona erfolgt und habe damit die Grenzkosten der Erdgas- und Kohlekraftwerke gesenkt. Zudem seien die Windverhältnisse und Sonnenstunden in diesem Jahr überdurchschnittlich. Hinzu kämen die in Betrieb genommenen Offshore-Windparks, die häufig mit einer Leistung einspeisen, die fast den verbliebenen Atomkraftwerken entsprächen. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien führe so zu der politisch gewollten erhöhten regenerativen Einspeisung, die durch den sogenannten Merit-Order-Effekt den Börsenstrompreis senke.
"Ein von Erneuerbaren Energien getragener Energiemarkt braucht einen anderen regulatorischen Rahmen als ein von fossilen und atomaren Großkraftwerken dominierter Markt. Die Erneuerbaren tragen das System in immer höherem Maße und übernehmen immer mehr die Verantwortung. Doch deren niedrige Kosten kommen beim Endkunden nicht an und verhindern den Einsatz CO2-freien Stroms in Mobilität, Wärme und der Industrie. Hier ist ein grundsätzlich neuer Ansatz für ein zukunftsfähiges Strommarktdesign notwendig“, so Peter abschließend.
Hintergrund: Mit der EEG-Umlage werden die notwendigen Investitionen in den Zubau der Erneuerbaren Energien finanziert. Somit schafft sie Anreize, die benötigten Investitionen in zukunftsweisende Erneuerbare Technologien zu tätigen und trägt zur Erreichung der national und international vereinbarten Klimaschutzziele bei. Die Umlage dient als Ausgleich zwischen der Einspeiseprämie, die Betreiber von Erneuerbare-Energien-Anlagen vom Netzbetreiber erhalten, und den Preisen, die Netzbetreiber für Strom aus Erneuerbaren Energien an der Strombörse erzielen. Die entstehenden Kosten werden über die EEG-Umlage auf die Stromkunden verteilt. Mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz wurde das Ziel erreicht, die Erneuerbaren Energien zu den kostengünstigsten Energieträgern zu machen. Es hat in seiner globalen Vorbildfunktion den Erneuerbaren Energien zum Durchbruch verholfen und sie in vielen Ländern zum Energieträger Nummer 1 gemacht.
Weiterführende Informationen:
Das BEE-Hintergrundpapier zur EEG-Umlage finden Sie hier.
Als Dachverband vereint der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) Fachverbände und Landesorganisationen, Unternehmen und Vereine aller Sparten und Anwendungsbereiche der Erneuerbaren Energien in Deutschland. Bei seiner inhaltlichen Arbeit deckt der BEE Themen rund um die Energieerzeugung, die Übertragung über Netz-Infrastrukturen, sowie den Energieverbrauch ab. Der BEE ist als zentrale Plattform aller Akteur:innen der gesamten modernen Energiewirtschaft die wesentliche Anlaufstelle für Politik, Medien und Gesellschaft.
Unser Ziel: 100 Prozent Erneuerbare Energie in den Bereichen Strom, Wärme und Mobilität.
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