Als wissenschaftlicher Impulsgeber nahm Dr. Ulrike Lehr von der Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung mbH zunächst einen Überblick über die gesamtwirtschaftlichen Folgen der COVID-19-Pandemie vor. Dabei wurde u.a. das Ausmaß der wirtschaftlichen Folgen der Pandemie quantifiziert und die Möglichkeit einer Green Recovery diskutiert. Konkret wurde es im Anschluss, als Transformationsvorhaben der ESWE Versorgungs AG und der Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim GmbH vorgestellt wurden.
Im Zentrum der Veranstaltung stand eine Podiumsdiskussion, an der Klaus Mindrup (MdB der SPD-Fraktion), Thorsten Herdan, Leiter der Abteilung II (Energiepolitik – Wärme und Effizienz) im Bundeswirtschaftsministerium, BEE-Geschäftsführer Wolfram Axthelm und Michael Wübbels, stellvertretender VKU-Hauptgeschäftsführer, teilnahmen. „Die wirtschaftlichen Folgen der COVID-19-Pandemie sowie auch die weiterhin bestehende Notwendigkeit, Treibhausgasemissionen drastisch zu senken, zeigt deutlich, dass Wirtschaftspolitik und Klimaschutz zunehmend zusammen gedacht werden muss“, so Mindrup.
Nach Ansicht von Herdan erfüllen Wärmenetze diese Anforderung: „Die Bundesregierung hat frühzeitig erkannt, dass die Umstellung der Fernwärme auf Erneuerbare Energien und Abwärme wichtige konjunkturelle Impulse setzen kann. Nun gilt es, die politisch beschlossenen Maßnahmen beherzt umzusetzen und passende Rahmenbedingungen für die Umstellung zu schaffen.“
BEE-Geschäftsführer Wolfram Axthelm hob indessen die industrie- und strukturpolitischen Stärken der großtechnischen Erneuerbaren Wärme hervor: „Der Zubau von Großwärmepumpen, großen Solarkollektoren, Tiefengeothermie-Anlagen und Holz- bzw. Biogasanlagen muss vervielfacht werden, damit die Emissionslast der Netze auch tatsächlich sinkt. Klar ist, dass sich dadurch neue Marktperspektive z.B. für die Technologiehersteller und Anlagenbauer bieten. Damit werden wiederum hochqualifizierte Arbeitsplätze geschaffen.“
VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing betonte bei seinem Grußwort: „Wir müssen die Maßnahmen zur Stärkung unserer Wirtschaft mit einer nachhaltigen Modernisierung unserer Volkswirtschaft und unserer Infrastrukturen zusammenbringen. Dazu eignet sich besonders der Aus- und Umbau der Wärmenetze. Die Stadtwerke in den kommenden Jahren in diesem Bereich Milliarden investieren. Das stärkt die lokale Wertschöpfung, den Klimaschutz vor Ort und die kommunalen Haushalte. Dazu braucht es jedoch die richtigen Investitionsanreize, etwa durch eine bessere KWK- und Wärmenetzförderung, einen angemessenen Kohleersatzbonus oder gute Rahmenbedingungen für den Einsatz von Wasserstoff in der Wärmeversorgung“.
Als Dachverband vereint der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) Fachverbände und Landesorganisationen, Unternehmen und Vereine aller Sparten und Anwendungsbereiche der Erneuerbaren Energien in Deutschland. Bei seiner inhaltlichen Arbeit deckt der BEE Themen rund um die Energieerzeugung, die Übertragung über Netz-Infrastrukturen, sowie den Energieverbrauch ab. Der BEE ist als zentrale Plattform aller Akteur:innen der gesamten modernen Energiewirtschaft die wesentliche Anlaufstelle für Politik, Medien und Gesellschaft.
Unser Ziel: 100 Prozent Erneuerbare Energie in den Bereichen Strom, Wärme und Mobilität.
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