„Es ist bedauerlich, dass im Rahmen der PKNS nur wenig Zeit war, die wichtigen Modelle zur Reform des Strommarktdesigns zu besprechen. In den kommenden parlamentarischen Beratungen sollte das dringend nachgeholt werden. Das bedeutet, ausreichend Zeit für Stellungnahmen und Gutachteranhörungen einzuplanen“, so Peter.
„Die Erneuerbaren Energien haben die Strompreise drastisch gesenkt. Sie sind die Antwort auf die Klima- und fossile Preiskrise. Dass gleichzeitig die Probleme des aktuellen Strommarktdesigns zunehmend virulent werden, hat das vergangene Jahr gezeigt: Mit steigendem Anteil Erneuerbarer am Strommix nehmen auch die Zeiten negativer Strompreise zu.“ In 2023 seien diese Zeitabschnitte bereits rund 230-mal aufgetreten. „Das ist eine wachsende betriebswirtschaftliche Gefahr für den nötigen Ausbau“, so die BEE-Präsidentin weiter.
Die Antwort darauf könne nur lauten, die aktuelle Zeit- auf eine Mengenförderung umzuwandeln, am besten schon 2024/2025. Der BEE habe dazu einen ausformulierten Vorschlag gemacht, der von vielen Stakeholdern geteilt würde. Die Einführung von Contracts for Difference (CfD), vor allem mit einer fiktiven Abschöpfung, berge dagegen deutlich mehr Risiken (siehe BEE-Kurzpapier). „Falsch ausgestaltet sind höhere Finanzierungskosten und damit höhere volkswirtschaftliche Ausgaben sowie negative Auswirkungen auf den Terminmarkt die Folge“, so Peter. Sofern ein CfD-Förderrahmen eingeführt werden sollte, sei darauf zu achten, dass auf Basis realer Erlöse abgeschöpft werde. Zum anderen seien Wechselmöglichkeiten zu etablieren, um die Kompatibilität mit anderen Märkten zu gewährleisten.
„Eine Aufteilung der einheitlichen Strompreiszone ist keine sinnvolle Antwort auf die gegenwärtigen Probleme im Markt. Volatile Rahmenbedingungen, wie sie mit einem Preiszonensplit einhergehen würden, würden das Investitionsklima für Erneuerbare Energien und Flexibilitäten stark begrenzen. Vor allem besteht die Gefahr, dass Anlagen, sofern sie in der ‘falschen’ Preiszone liegen, ihre betriebswirtschaftliche Grundlage einbüßen. Der Beibehalt einer einheitlichen Strompreiszone für Deutschland ist unerlässlich für einen stabilen, beschleunigten Ausbau“, kritisiert Peter.
Flexibilitäten bei Erzeugern, Verbrauchern sowie Speichern seien zentrale Bausteine für die Integration der Erneuerbaren Energien in das Energiesystem. Die Aktivierung über alle Sektoren sollte daher Priorität haben. „Im Fall der Erzeuger sind Anreize zum Neubau und Betrieb von flexiblen Anlagen abhängig von der Erlöserwartung am Strommarkt“, so Peter. Aufgrund des starken Preisverfalls am Markt und gleichzeitig deutlich gestiegenen Investitions- und Betriebskosten könne nicht vollständig darauf vertraut werden, dass ausreichend steuerbare Kapazitäten im Zeitverlauf entstehen. Es brauche daher eine erneuerbare Flexibilitätsstrategie, um diesen Ausbau zu sichern.
Simone Peter: „Bestehende Flexibilitäten, die die zahlreichen Wasser- und Biogaskraftwerke sowie die wachsende Anzahl an Speichern und Sektorkopplungsanlagen bereitstellen, sollten dringend gesichert werden, um die Lücke an steuerbarer Kraftwerksleistung nicht künstlich zu vergrößern.“
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