Berlin, 06. August 2025: Das neue Kohlendioxid-Speichergesetz (KSpG) wird voraussichtlich heute vom Bundeskabinett beschlossen. Der…
6. August 2025
“Die Treibhausgasemissionen in Deutschland betrugen im Jahr 2024 insgesamt 649 Millionen Tonnen CO2. Damit sanken die Emissionen gegenüber dem Jahr 2023 um 3,4 %. Die deutlichsten Minderungen gab es in der Energiewirtschaft, was unter anderem auf einen geringeren Einsatz fossiler Brennstoffe zur Erzeugung von Strom und Wärme sowie den konsequenten Ausbau der Erneuerbaren Energien zurückzuführen ist. Dieser Weg muss fortgesetzt werden, zumal heimische Erneuerbare vor Importabhängigkeiten und künftigen Preisschwankungen schützen”, so BEE-Präsidentin Dr. Simone Peter. Dennoch blieben unvermeidbare Restemissionen bestehen, die durch CO2-Abscheidung, -Speicherung oder -Nutzung reduziert werden müssten. “Klare rechtliche Rahmenbedingungen und eine Begrenzung auf die zentralen industriellen Anwendungen stellen sicher, dass der Einsatz von CCS und CCU den größtmöglichen Mehrwert für Deutschland schafft.”
Aus Sicht des BEE liege ein erhebliches Potenzial in der Abscheidung und Speicherung von CO2 aus Bioenergieanlagen (BECCS). Laut dem Verband könnten BECCS-Technologien bis 2050 bis zu 60% der erwarteten Restemissionen kompensieren. Denn durch die Verwendung von “carbon capture and storage” (CCS) aus der Verarbeitung von Biomasse ergäben sich “Negativemissionen”, da das CO2 in der Biomasse durch Photosynthese der Atmosphäre entzogen werde und somit Bestandteil des natürlichen Kohlenstoffkreislaufs sei. “Durch die Erzeugung von Negativemissionen durch BECCS werden Treibhausgasemissionen an anderer Stelle ausgeglichen, so dass in Summe Klimaneutralität erreicht werden kann”, so Peter.
Fossile Kraftwerke, deren Emissionen durch CCS-Technologien reduziert werden, stellen aus Sicht des BEE hingegen keine sinnvolle Back-Up-Lösung für das deutsche Stromsystem dar. Denn die Errichtung von CCS-Anlagen an fossilen Gaskraftwerken sei mit enormen wirtschaftlichen Kosten und Risiken verbunden. Aufgrund der hohen Investitionskosten für CCS-Anlagen an fossilen Gaskraftwerken sei ein langjähriger und intensiver Betrieb notwendig. Hinzu kämen technische Schwierigkeiten bei der schnellen An- und Abschaltung. “CCS-Gaskraftwerke stellen keine sinnvolle Flexibilitätsoption im modernen Stromsystem dar. Anstatt mit Milliarden an Subventionen die Probleme von gestern zu konservieren und mit Steuergeldern in ineffiziente und teure CCS-Technologien an fossilen Kraftwerken zu investieren, müssen wir unsere Ressourcen in den Ausbau der Erneuerbaren, moderne Speicherlösungen und eine intelligente Infrastruktur lenken”, so Peter abschließend.