Statements der teilnehmenden Personen:
Dr. Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE): „Eine erneuerbare Industriestrategie ist lange überfällig. In den letzten Jahren sind viele Produktionsstätten und zehntausende Arbeitsplätze in der Solarbranche verloren gegangen. Dem muss dringend politisch auf nationaler und europäischer Ebene entgegengesteuert werden. Damit der Wirtschaftsstandort Deutschland wieder Vorreiter werden kann, braucht es eine Strategie für Produktionskapazitäten der Energiewende entlang der Wertschöpfungsstufen. Grüne, innovative Technologien sind die Wachstumsmotoren des 21. Jahrhunderts. Im Wettlauf zur Klimaneutralität werden Unternehmen der Erneuerbaren die Nase vorn haben. Das gilt es für den Standort zu nutzen.“
Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar): „Die Bundesregierung hat sich mit dem EEG 2023 in der letzten Woche ehrgeizige Ziele gesetzt und setzt vor dem Hintergrund der Energie- und Klimakrise neue Maßstäbe. Mit der weiteren Entfesselung der Photovoltaik und mit tatkräftiger Unterstützung aus der Solarbranche werden wir den Solaranteil an der heimischen Stromversorgung in den kommenden zehn Jahren nahezu verdreifachen, von heute zehn Prozent auf nahezu 30 Prozent.“
Detlef Neuhaus, CEO von Solarwatt: „Wir könnten in Bezug auf die Energiewende schon viel weiter sein, wenn die deutsche Politik den erneuerbaren Energien in den vergangenen Jahren nicht immer wieder Steine in den Weg gelegt hätte. Jetzt müssen wir endlich den Blick nach vorne richten. Die Maßnahmen des EEG-Osterpakets, das in der vergangenen Woche vom Bundeskabinett verabschiedet wurde, gehen schon mal in die richtige Richtung. Wir benötigen jetzt aber schnellstmöglich eine für alle Marktteilnehmer verlässliche Gesamtstrategie, mit der wir Themen wie die Zulieferproblematik und den Fachkräftemangel angehen. Mit Druck und dem nötigen Willen können wir bereits in wenigen Jahren dafür sorgen, dass unser Strom zu 80 Prozent von regenerativen Quellen produziert wird.”
Dr. Gerd Lippold, Sächsischer Staatssekretär für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft: „Die sächsischen Solarhersteller sind ein Kristallisationskern für die europäische Solar-Renaissance. Auch für sie, für Sachsen insgesamt ist das Energiepaket der Bundesregierung ein Meilenstein. Wir haben uns in Sachsen immer wieder für Dachsolar-Mieterstromprojekte und besondere Solaranlagen stark gemacht, beispielsweise für schwimmende Solaranlagen auf Tagebauseen oder für Anlagen, die Stromerzeugung und landwirtschaftliche Nutzung auf ein und derselben Fläche möglich machen. Ich freue mich, dass sich diese sächsischen Anliegen nun im Energiepaket wiederfinden. Das Beispiel der sächsischen Solarindustrie zeigt den Vielfachnutzen der Energiewende. Sächsischer Grünstrom sichert den Wirtschaftsstandort Sachsen. Er bringt den Klimaschutz voran. Und er macht uns unabhängiger von fossilen Energieimporten vor allem aus Russland.“
Dr. Wolfgang Daniels, Präsident der VEE Sachsen e.V. (Vereinigung zur Förderung der Nutzung Erneuerbarer Energien): „Sachsen ist immer noch Schlusslicht der deutschen Energiewende. Mit Blick auf unsere Abhängigkeit von unsicheren Energieimporten und den schnell fortschreitenden Klimawandel benötigen wir jetzt umso mehr Anstrengung beim Ausbau aller erneuerbaren Energien hier vor Ort. Das EEG-Osterpaket wird ein elementarer Beschleuniger, um die Ziele des Sächsischen Energie- und Klimaprogramms 2021 zu erreichen.“
Als Dachverband vereint der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) Fachverbände und Landesorganisationen, Unternehmen und Vereine aller Sparten und Anwendungsbereiche der Erneuerbaren Energien in Deutschland. Bei seiner inhaltlichen Arbeit deckt der BEE Themen rund um die Energieerzeugung, die Übertragung über Netz-Infrastrukturen, sowie den Energieverbrauch ab. Der BEE ist als zentrale Plattform aller Akteur:innen der gesamten modernen Energiewirtschaft die wesentliche Anlaufstelle für Politik, Medien und Gesellschaft.
Unser Ziel: 100 Prozent Erneuerbare Energie in den Bereichen Strom, Wärme und Mobilität.
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