Logo des BEE e.V.

Webseitensuche

Filteroptionen:

Biogasanlage auf Feld vor hellem blauem Himmel
Pressemitteilung

Reform der Biomasse-Förderung: BMWK deutet Zeichen der Zeit richtig

19. August 2024

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat am Sonntag ein umfassendes Biomassepaket angekündigt. Unter anderem sollen Anlagen, die flexibel nach Bedarf produzieren, stärker gefördert werden. Damit deutet das BMWK die Zeichen der Zeit, die auf Flexibilität stehen, richtig, kommentiert die Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE), Dr. Simone Peter.

“Die Bewertung des BMWK zum Stellenwert der Biomasse in einem zukünftigen, vollständig erneuerbaren Energiesystem ist richtig und wichtig. Biomasse ist eine unverzichtbare Flexibilitätsoption, um Schwankungen bei Wind- und Solarenergie auszugleichen und zusammen mit den anderen erneuerbaren Flexibilitätsoptionen, Speichern und Sektorenkopplung die benötigte gesicherte Leistung in Deutschland herzustellen. Darauf hat der BEE bereits vor drei Jahren in seiner Studie zum klimaneutralen Strommarktdesign hingewiesen und jüngst im Rahmen der Kraftwerksstrategie dargelegt, dass bis 2030 38 GW zusätzliche Erneuerbare Flexibilitätspotentiale erschließbar sind, darunter weitere 6 GW durch flexibilisierte Biogasanlagen mit zusätzlichen Gas- und Wärmespeichern. Diese dezentrale Backup-Struktur passt am besten zu den fluktuierenden Erneuerbaren, ist klimafreundlich und auch kostengünstiger”, so Peter. "Die vom BMWK angekündigte stärkere Förderung für flexibel produzierende Bioenergieanlagen wäre somit ein wirksames Instrument, um den Ausbau des flexiblen Bioenergie-Backups auszureizen. Die Ankündigung begrüßen wir daher ausdrücklich. Nun wird es auf die Ausgestaltung der Details ankommen", kommentiert Peter. 

„Die Zeit drängt. Es braucht jetzt kurzfristig konkrete gesetzliche Änderungen, um das perspektivische Aus hunderter Anlagen zum Jahresende noch aufzuhalten.“
BEE-Präsidentin Simone Peter

Im ersten Halbjahr 2024 stammten 9,6 Prozent des in Deutschland erzeugten Stroms aus Biomasse. Die Technologie bleibt damit hinter ihren Möglichkeiten. Einer der Gründe ist das geringe verfügbare Volumen bei den Ausschreibungen der Bundesnetzagentur. “Die erste Ausschreibung für Biomasse-Anlagen im laufenden Jahr war, wie bereits im Vorjahr, stark überzeichnet. In der Folge erhielten im Schnitt rund zwei von drei Anlagen keinen Zuschlag. Eine Steigerung der verfügbaren Ausschreibungsmenge tut Not - nicht nur um Flexibilitätsoptionen im Stromsystem zu erhalten, sondern auch um den wichtigen Beitrag der Biomasse bei der Wärmeversorgung nicht zu verlieren”, so die BEE-Präsidentin. Und auch als Moleküllieferant steht Biomasse zur Verfügung. “Die Zeit drängt. Ein nennenswerter Teil des dringend benötigten Bioenergie-Anlagenparks hat im aktuellen gesetzlichen Rahmen keine Zukunft mehr. Für viele Betreiber ist es schon längst nicht mehr fünf vor, sondern bereits nach Zwölf. Es braucht jetzt kurzfristig konkrete gesetzliche Änderungen, um das perspektivische Aus hunderter Anlagen zum Jahresende noch aufzuhalten. Wenn es der Regierung ernst damit ist, der Realität eines erneuerbaren Energiemixes Rechnung zu tragen, müssen konkrete Maßnahmen unverzüglich mit dem Ende der parlamentarischen Sommerpause auf den Tisch. Die Bioenergie braucht dringend eine konkrete Perspektive.”

Portraitbild von Adrian Röhrig
Ansprechpartner*in

Adrian Röhrig
Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE)
Pressesprecher


E-Mail an Adrian Röhrig schreiben
030 275817016


weitere Beiträge dieses Autors ansehen

Verwandte Artikel

08.08.2024
Menschengruppe mit Wir sind die Energiewende Schildern auf den Treppen vor einem Windrad
Energy Sharing: Bundesregierung muss jetzt Vorschläge machen

Bereits seit 2021 fordert die EU die Umsetzung von Möglichkeiten zum Energy Sharing. Die Bundesregierung hat hierzu einen Gesetzentwurf angekündigt,…

Mehr lesen
02.08.2024
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz
Reform des Strommarktdesigns dringend erforderlich

Das Bundeswirtschaftsministerium hat heute Optionen für das zukünftige Strommarktdesign vorgelegt. Der BEE begrüßt, dass der Bericht nun offen liegt,…

Mehr lesen
24.07.2024
Strommast von unten vor blauem Himmel
Ein weiteres Puzzlestück zur Flexibilisierung des Verbrauchs

Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat heute ein Eckpunktepapier zur Reform der Netzentgelte vorgestellt. Industrie und Gewerbe sollen dem Papier zufolge…

Mehr lesen

Logo des BEE e.V.
Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE)
EUREF-Campus 16
10829 Berlin
Telefon: +49 30 275 8170 0
Telefax: +49 30 275 8170 20
E-Mail: info(at)bee-ev.de

Bundesverband Erneuerbare Energie e.V.

Als Dachverband vereint der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) Fachverbände und Landesorganisationen, Unternehmen und Vereine aller Sparten und Anwendungsbereiche der Erneuerbaren Energien in Deutschland. Bei seiner inhaltlichen Arbeit deckt der BEE Themen rund um die Energieerzeugung, die Übertragung über Netz-Infrastrukturen, sowie den Energieverbrauch ab.

Der BEE ist als zentrale Plattform aller Akteur:innen der gesamten modernen Energiewirtschaft die wesentliche Anlaufstelle für Politik, Medien und Gesellschaft. Unser Ziel: 100 Prozent Erneuerbare Energie in den Bereichen Strom, Wärme und Mobilität.

Cookies