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BEE-Prognose Entwicklung des Anteils Erneuerbarer Energien am Brutto-Endenergieverbrauch bis 2020

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BEE-Prognose Entwicklung des Anteils Erneuerbarer Energien am Brutto-Endenergieverbrauch bis 2020

Entwicklung der Erneuerbaren Energien bis 2020: Die zentralen Ergebnisse der BEE-Prognose

Deutschland droht neben seinem Klimaschutzziel auch die EU-Verpflichtung zum Anteil Erneuerbarer Energien am Brutto-Endenergieverbrauch für 2020 deutlich zu verfehlen. Der EU-Verpflichtung entsprechend müsste der Anteil Erneuerbarer Energien am gesamten Endenergieverbrauch im Jahr 2020 18 Prozent betragen. Das ist nach einer Prognose des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE) e.V. unter derzeitigen Bedingungen (Trendanalyse) nicht zu erreichen.

Der BEE geht in seiner Prognose vom Juni 2018 davon aus, dass ohne weitere Maßnahmen der Anteil Erneuerbarer Energien im Jahr 2020 lediglich 16,2 bis 16,4 Prozent – je nach Wirksamwerden der Sonderausschreibungen – erreichen wird. 2017 lag der Anteil Erneuerbarer Energien am Brutto-Endenergieverbrauch bei 14,9 Prozent (mit klimabereinigter Windenergieerzeugung nach der EU-Richtlinienmethodik; ohne Klimabereinigung lag der Anteil bei 15,4 Prozent in Folge überdurchschnittlicher Windverhältnisse, Quelle: AGEB). Von 2018 bis 2020 muss deshalb der Anteil um mehr als drei Prozentpunkte von 14,9 auf 18 Prozent ansteigen. Zum Vergleich: In den vergangenen drei Jahren lag der Anstieg insgesamt bei etwa einem Prozentpunkt (2014: 13,8%). Die Dynamik in den verbleibenden drei Jahren müsste damit die der vergangenen drei Jahre um das Dreifache übersteigen. Die Verpflichtung von 18 Prozent ist die Bundesregierung gemäß EU-Richtlinie 2009/28/EG für das Jahr 2020 eingegangen. Die Europäische Union als Ganzes muss mindestens 20 Prozent und damit sogar zwei Prozentpunkte mehr als Deutschland erreichen. Diese Zielsetzungen wurden nicht zuletzt auf Initiative der deutschen Präsidentschaft im Europäischen Rat beschlossen und unter Zustimmung der deutschen Bundesregierung im Rat in der Richtlinie verabschiedet.

Hauptursache für die Verfehlung ist der anhaltend hohe Energieverbrauch. Der Kraftstoffverbrauch ist im Jahr 2017 insgesamt um 1,9 Prozent gewachsen (2016: 2%), Dieselkraftstoffehaben um 2 Prozent und Ottokraftstoffe erstmals um 1,6 Prozent zugelegt (2016: 3,1% bzw. 0%). Der Flugtreibstoffverbrauch hat sogar um 6 Prozent zugenommen (2016: 7,5%). Für die BEE-Prognose hat der BEE angenommen, dass sich der aktuelle Trend im Verkehrssektor bis 2020 fortsetzt (Diesel- und Ottokraftstoffe 2%, Flugtreibstoffe 4%). Der Erdgasverbrauch ist im Jahr 2017 um 5,2 Prozent gestiegen. Bereinigt um Temperatur, Schalttage und fluktuierenden Brennstoffeinsatz in den Gaskraftwerken beträgt die Erdgaszunahme sogar 6,5 Prozent (2016: bereinigt 9 %). Die Gründe für diese Entwicklung liegen im höheren Einsatz von Erdgas im Wärmemarkt, der Industrie und für die Stromerzeugung. Für die BEE-Prognose hat der BEE die Annahme getroffen, dass sich der aktuell-steigende Trend im Wärmesektor etwas vermindert bis 2020 fortsetzt und zu einer jährlichen Steigerung von 1 Prozent führt (Raum- und Prozesswärme).

Der Stromverbrauch ist im Jahr 2017 um 0,5 Prozent gewachsen (2016: 0,2%; 2015: 1,3%). Für die Folgejahre bis 2020 geht der BEE davon aus, dass sich bis 2020 das leichte Wachstum fortsetzt. Das Ziel von 18 Prozent Erneuerbarer Energie am Endenergieverbrauch im Jahr 2020 wird in noch weitere Ferne rücken, wenn sich der Verbrauchsanstieg im Wärme-, Verkehrs- und Stromsektor ungemindert fortsetzt.

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Als Dachverband vereint der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) Fachverbände und Landesorganisationen, Unternehmen und Vereine aller Sparten und Anwendungsbereiche der Erneuerbaren Energien in Deutschland. Bei seiner inhaltlichen Arbeit deckt der BEE Themen rund um die Energieerzeugung, die Übertragung über Netz-Infrastrukturen, sowie den Energieverbrauch ab.

Der BEE ist als zentrale Plattform aller Akteur:innen der gesamten modernen Energiewirtschaft die wesentliche Anlaufstelle für Politik, Medien und Gesellschaft. Unser Ziel: 100 Prozent Erneuerbare Energie in den Bereichen Strom, Wärme und Mobilität.

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