San Francisco stand vom 11. bis 14 September ganz im Zeichen der Energiewende und des Klimaschutzes – bewusst inszeniert als Gegenpol zur…
15. September 2018
Es fing schon vielversprechend an, als sich im Vorfeld des Hauptkongresses zahlreiche Akteure aus Kalifornien und Deutschland bei der zweiten deutsch-kalifornischen Energiekonferenz zum Austausch vor großem Publikum trafen. Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Thomas Bareiß, betonte in seiner Rede ebenso die ökologischen wie wirtschaftlichen Chancen der Energiewende wie die kalifornischen Vertreter, die die enormen technologischen Möglichkeiten der Erneuerbaren Energien für Kalifornien hervorhoben, um einerseits nachhaltiges Wirtschaften zu beschleunigen und andererseits der bereits heute spürbaren Klimakrise zu begegnen.
In der von Michael Schäfer vom WWF Deutschland moderierten Podiumsdiskussion, an der von deutscher Seite dena-Geschäftsführer Andreas Kuhlmann und BEE-Präsidentin Dr. Simone Peter teilnahmen, ging es dann ganz konkret darum, welche Herausforderungen bei der Energiewende im Stromsektor bestehen – von der Finanzierung über Bürgerbeteiligung bis hin zu Netzausbau und Sektorenkopplung. Einen weiteren Schwerpunkt der Konferenz bildete die Dekarbonisierung des Transportsektors, hier lieferten unter anderem Christian Hochfeld von Agora Verkehrswende und Andreas Klugescheid von BMW Beiträge für eine zukunftsfähige Mobilität. Klar wurde: Weder der internationale Wettbewerb noch die fortschreitende Klimakrise warten auf uns. Industrieländer müssen die neuen Technologien – von Erneuerbaren Energien über klimaschonende Heizungsanlagen bis hin zu alternativen Antrieben und Treibstoffen – voranbringen, um wettbewerbsfähig zu bleiben und ihren Beitrag zum Klimaschutz zu liefern. Dass Kalifornien genau in der Woche der Klimakonferenz ein 100 Prozent-Ziel für den Ausbau Erneuerbarer Energien formulierte, kam daher nicht von ungefähr.
Und dabei blieb es nicht beim ‚Global Climate Action Summit‘. Schon die Eröffnungsveranstaltung dokumentierte in breiter Allianz US-amerikanischer Unternehmen, Hochschulen Kommunen und Bundesstaaten, dass das Versprechen "We are still in" ("Wir sind noch drin") ernst zu nehmen ist. Denn diese Gruppe, die sich trotz der Abkehr von Trump weiterhin zum Pariser Klimaschutzabkommen bekennt, zählt mittlerweile gut 3500 Mitglieder. Auch die Prominenz und Dichte der Gäste von nah und fern, die dem Summit ihre Ehre und ihr klares Bekenntnis zum Klimaschutz erwiesen, konnte sich sehen lassen. Von Videobotschaften des früheren US-Präsidenten Barack Obama („Wir sind die erste Generation, die die Auswirkungen des Klimawandels zu spüren bekommt, und wir sind die letzte, die daran noch etwas ändern kann“) und des Ex-Gouverneurs von Kalifornien, Arnold Schwarzenegger, über mitreißende Reden von Michael Bloomberg, dem ehemaligen Bürgermeister von New York und Mitbegründer der Initiative „Amerikanisches Versprechen“, London Breed, der neuen Bürgermeisterin von San Francisco, Anne Hidalgo, der Bürgermeisterin von Paris oder Lord Nicholas Stern, weltbekanntem Ökonom der London School of Economics. Aufrüttelnd waren zudem die Berichte der neu gewählten Premierministerin von Barbados, Mia Mottley, des Premierministers der Republik Fiji, Frank Bainimarama, sowie verschiedener indigener Völker, die den bereits weit fortgeschrittenen Niedergang ihrer Staaten und Kulturen beschrieben und die umgehende Abkehr der Nutzung fossiler Energien einforderten. Die Bedeutung des Jahres 2020 für Klimaschutz und Energiewende wurde in einer einzigartigen Diashow von Christiana Figueres, der früheren Generalsekretärin des UNFCCC und Johan Rockström, dem derzeitigen Direktor des Stockholm Resilience Centre und baldigen Nachfolger von Prof. Schellnhuber am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), so einprägsam präsentiert, dass die Fakten über die Anzeichen der Klimakrise einerseits und die Klimaschutzwirkung von Erneuerbaren Energien, Verkehrs- und Agrarwende den tausenden anwesenden Gästen noch lange im Gedächtnis bleiben werden. Da hätte es der Rede von Harrison Ford schon gar nicht mehr bedurft, der mit grandioser Empathie die unverzichtbare Transformation unserer Wirtschaft und den Schutz unserer natürlicheren Lebensgrundlagen beschwor. Alles in allem war diese Konferenz inklusive ihre unzähligen ‚Sideevents‘ eine Versammlung der Mutmacherinnen und Mutmacher unserer Zeit, die die Zukunft im Blick haben und selbstbewusst Klimaleugnern, Lobbyisten der fossilen Wirtschaft und politischer Trägheit entgegenstehen.
Als Dachverband vereint der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) Fachverbände und Landesorganisationen, Unternehmen und Vereine aller Sparten und Anwendungsbereiche der Erneuerbaren Energien in Deutschland. Bei seiner inhaltlichen Arbeit deckt der BEE Themen rund um die Energieerzeugung, die Übertragung über Netz-Infrastrukturen, sowie den Energieverbrauch ab. Der BEE ist als zentrale Plattform aller Akteur:innen der gesamten modernen Energiewirtschaft die wesentliche Anlaufstelle für Politik, Medien und Gesellschaft.
Unser Ziel: 100 Prozent Erneuerbare Energie in den Bereichen Strom, Wärme und Mobilität.
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